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Die Bibel. Neue-Welt-Übersetzung (Studienausgabe)

Einführung in Galater

  • Schreiber: Paulus

  • Wo geschrieben: Korinth oder syrisches Antiochia

  • Wann fertig: um 50–52 u. Z.

Wissenswert:

  • Der Brief ist „an die Versammlungen von Galatien“ gerichtet (Gal 1:2). Dazu gehörten offensichtlich Versammlungen im Süden der Region, z. B. in Antiochia (Pisidien), Ikonion, Lystra und Derbe. In den Versammlungen gab es Juden und Nichtjuden, von denen mit Sicherheit einige keltischer bzw. gallischer Abstammung waren.

  • Wie es scheint, wurde der Galaterbrief zwischen 50 und 52 u. Z. geschrieben. Damit gehört er neben den beiden Thessalonicherbriefen, die etwa zeitgleich geschrieben wurden (um 50 bzw. um 51 u. Z.), zu den frühesten Büchern der Christlichen Griechischen Schriften. Nur das Matthäusevangelium wurde früher verfasst (wahrscheinlich um 41 u. Z.). Die Versammlungen in Galatien gründete Paulus mit Barnabas um 47 oder 48 u. Z. im Zuge seiner ersten Missionsreise (Apg 13:1 bis 14:28). Nach der Zusammenkunft in Jerusalem zur Beschneidungsfrage kehrte Paulus mit Silas um 49 u. Z. nach Galatien zurück (Apg 15:36 bis 16:6). Irgendwann später, im Verlauf seiner zweiten Missionsreise, erfuhr Paulus, dass sich einige der Christen in Galatien von Gott abwendeten. Davon beunruhigt schrieb er ihnen einen Brief, in dem er ihre Probleme mit deutlichen Worten ansprach (Gal 1:6; 3:1; 5:7, 8). Möglicherweise schrieb er von Korinth aus, wo er sich anderthalb Jahre aufhielt (50–52 u. Z.); in dieser Zeit hätten ihn Berichte aus Galatien gut erreichen können. Er könnte aber auch vom syrischen Antiochia aus geschrieben haben, wo er – offenbar im Sommer 52 u. Z. – „einige Zeit“ verbrachte (Apg 18:18-23).

  • Paulus schrieb den Brief unter anderem, um zu bekräftigen, dass er wirklich ein Apostel war (Gal 1:1; 2:7-9). Außerdem entkräftete er die falschen Lehren der Judaisten, die versuchten die christliche Freiheit einzuschränken. Sie behaupteten, man müsse sich an das mosaische Gesetz halten, sich beschneiden lassen und andere jüdische Bräuche befolgen (Gal 4:17; 6:12, 13). Ein wichtiges Thema des Briefes ist, dass man nicht durch das Befolgen des Gesetzes für gerecht erklärt wird, sondern durch Glauben an Jesus Christus. Die Beschneidung ist für Christen nicht erforderlich (Gal 2:16, 21; 5:5, 6; 6:15). Paulus betont, was für eine kostbare Freiheit echte Christen durch Jesus Christus erlangen (Gal 5:1, 13). Wie er zeigt, motiviert diese Freiheit die Gläubigen dazu, sich vom heiligen Geist leiten zu lassen und füreinander da zu sein (Gal 5:16, 22-24; 6:1-5).

  • Der Galaterbrief enthält viele Einzelheiten aus dem Leben und Dienst von Paulus, die sonst in der Bibel nicht erwähnt werden (Gal 1:1, 13-24; 2:1-14).

  • Wie Paulus sagt, schrieb er diesen Brief „eigenhändig“, also möglicherweise ohne einen Sekretär, wie das bei seinen anderen Briefen der Fall war (Gal 6:11).

  • Die Echtheit des Galaterbriefes ist gut belegt. Frühchristliche Schreiber wie Irenäus, Klemens von Alexandria, Tertullian und Origenes erwähnen den Brief namentlich. Im Muratorischen Fragment, der ältesten bekannten Auflistung von Büchern der Christlichen Griechischen Schriften (um 170 u. Z.), wird der Brief Paulus zugeschrieben. Der Galaterbrief ist auch in folgenden wichtigen Bibelhandschriften enthalten: Papyruskodex P46, Codex Sinaiticus, Codex Vaticanus, Codex Alexandrinus, Codex Ephraemi Syri rescriptus und Codex Claromontanus.