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Junge Leute fragen sich:

Wie werde ich mit dem Druck in der Schule fertig?

Wie werde ich mit dem Druck in der Schule fertig?

„Der Stress in der Schule lässt nicht nach, wenn man älter wird. Es ändern sich nur die Gründe dafür“ (James, Neuseeland). *

„Der Druck in der Schule ist so groß, dass ich manchmal am liebsten losschreien würde“ (Sharon, USA).

HAST du das Gefühl, dass deine Eltern einfach nicht verstehen, unter was für einem Druck du in der Schule stehst? Vielleicht sagen sie dir, du müsstest ja keine Schulden abzahlen, keine Familie ernähren und hättest auch keinen Chef, dem man nichts recht machen kann. Trotzdem kommt es dir so vor, als hättest du mindestens genauso viel Stress wie sie.

Allein der Schulweg kann schon stressig sein. „Im Schulbus gab es oft Schlägereien“, sagt Tara (USA). „Dann hielt der Fahrer an und wir mussten alle aussteigen. Dadurch kamen wir mindestens eine halbe Stunde zu spät.“

In der Schule geht der Stress dann weiter. Vielleicht kannst du dich mit diesen Jugendlichen hier identifizieren.

Druck von Lehrern.

„Meine Lehrer erwarten, dass ich immer besser werde und so gute Noten wie nur möglich habe. Dadurch fühle ich mich total unter Druck gesetzt“ (Sandra, Fidschi).

„Die Lehrer treiben die Schüler zu Höchstleistungen an, besonders solche, die gut sind. Sie üben einen enormen Druck aus“ (April, USA).

„Auch wenn du gute Ziele im Leben hast, geben dir manche Lehrer das Gefühl, du bist das Letzte — nur weil deine Ziele nicht mit ihren übereinstimmen“ (Naomi, USA).

Welchen Druck üben deine Lehrer aus?

Druck von Mitschülern.

„In den höheren Klassen haben die Schüler mehr Freiheiten und wollen sich nichts mehr sagen lassen. Wenn du anders bist als sie, finden sie dich uncool“ (Kevin, USA).

„Jeden Tag versuchen sie, mich zu überreden, Alkohol zu trinken oder Sex zu haben. Manchmal ist es echt schwer, Nein zu sagen“ (Aaron, Neuseeland).

„Ich bin jetzt 12 und fühle mich sehr unter Druck, einen Freund zu haben. Alle in der Schule fragen mich, wie lange ich denn noch allein bleiben will“ (Alexandria, USA).

„Man wollte mich überreden, mit einem Jungen wegzugehen. Als ich sagte, dass ich das nicht möchte, haben sie mich als lesbisch bezeichnet. Dabei war ich erst 10“ (Christa, Australien).

Welchen Druck üben deine Mitschüler aus?

Die Reaktion der anderen auf deine religiöse Überzeugung.

„Es ist echt schwer, den anderen in der Klasse zu sagen, was man glaubt. Man weiß schließlich nicht, wie sie danach über einen denken. Man hat Angst, dass sie einen komisch finden“ (Carol, Hawaii).

„In den oberen Klassen nehmen die Schüler Drogen, haben Sex und trinken Alkohol. Man steht unheimlich unter Druck. Schließlich möchte man nicht, dass sich die anderen über einen lustig machen, weil man nach der Bibel lebt und deshalb anders ist“ (Susan, USA).

Wie reagierst du, wenn du auf deinen Glauben angesprochen wirst?

Andere Stressfaktoren.

Kreuze an oder schreib auf, was dich am meisten stresst:

  • bevorstehende Klassenarbeiten

  • Hausaufgaben

  • die hohen Erwartungen der Eltern

  • die eigenen hohen Erwartungen

  • Gewalt oder sexuelle Belästigung

  • oder ․․․․․․․․

Fünf Schritte, um Stress abzubauen

Es wäre unrealistisch zu denken, man könnte die Schule ganz ohne Stress über die Bühne bringen. Zu viel Stress kann einem allerdings ganz schön zu schaffen machen. Der weise König Salomo schrieb: „Bedrückung kann bewirken, dass ein Weiser unsinnig handelt“ (Prediger 7:7). Du musst es aber nicht so weit kommen lassen, dass dich der Stress zum Wahnsinn treibt. Wichtig ist, dass du lernst, damit umzugehen.

Mit Stress umzugehen ist wie Gewichtheben — wenn du es richtig machst, wirst du davon stärker

Es ist ähnlich wie beim Gewichtheben: Ein Gewichtheber muss sich richtig vorbereiten. Er benutzt die richtige Technik und hebt keine zu schweren Gewichte. So baut er Muskeln auf, ohne seinem Körper zu schaden. Würde er all das nicht beachten, könnte es zu einem Muskelriss oder einem Knochenbruch kommen.

Wie kannst du mit Stress umgehen und deine Aufgaben schaffen, ohne dir selbst zu schaden? Hier einige Tipps:

  1. Geh der Ursache auf den Grund. Ein Sprichwort lautet: „Klug ist der, der das Unglück gesehen hat und sich dann verbirgt“ (Sprüche 22:3). Gegen Stress kann man aber erst dann etwas tun, wenn man die genaue Ursache kennt. Schau dir daher noch einmal an, was du gerade aufgeschrieben hast. Welcher Stressfaktor belastet dich am meisten?

  2. Informier dich. Nehmen wir an, du bist gestresst, weil du so viele Hausaufgaben aufhast. Dann könntest du dir in dem Artikel „Junge Leute fragen sich: Wie finde ich Zeit für meine Hausaufgaben?“ gute Tipps holen (Erwachet!, 22. Januar 2004). Setzt man dich unter Druck, mit jemandem aus der Klasse Sex zu haben, wird dir der Artikel „Junge Leute fragen sich: Was mache ich, wenn jemand ein ‚hookup‘ mit mir will?“ weiterhelfen (Erwachet!, März 2007).

  3. Bereite dich vor. Hast du Angst davor, wie die anderen in der Klasse reagieren, wenn sie von deiner religiösen Überzeugung erfahren? Dann warte nicht, bis du in eine schwierige Situation kommst, sondern überleg dir vorher, was du sagen oder tun willst (Sprüche 29:25). „Mir hat es geholfen, dass ich gut vorbereitet war“, erzählt Kelsey (18). „Ich wusste schon, wie ich ihnen meine Glaubensansichten erklären würde.“ Bei Aaron (18) aus Belgien war es ähnlich. „Ich hab mir Gedanken gemacht, was für Fragen aufkommen könnten, und mir Antworten überlegt. Hätte ich das nicht gemacht, hätte ich mich nicht getraut, etwas zu sagen.“

  4. Schieb es nicht hinaus. Man löst Probleme nicht, indem man sie ignoriert. Das würde alles nur noch schlimmer machen und den Stress vergrößern. Bist du ein Zeuge Jehovas? Dann kann es für dich ein echter Schutz sein, wenn du das den anderen so bald wie möglich sagst. Marchet (20) erzählt: „Am Anfang eines Schuljahrs lenkte ich die Gespräche immer so, dass ich über meine biblische Überzeugung reden konnte. Je länger man damit wartet, den anderen zu sagen, dass man ein Zeuge Jehovas ist, umso schwerer fällt es einem. Dadurch, dass ich über meinen Glauben gesprochen habe und entsprechend gelebt habe, hatte ich es dann in dem Schuljahr leichter.“

  5. Bitte um Hilfe. Selbst der stärkste Gewichtheber hat seine Grenzen. Auch du. Doch du musst deine Sorgen nicht alleine tragen (Galater 6:2). Du könntest mit deinen Eltern oder anderen erwachsenen Glaubensbrüdern darüber reden. Zeige ihnen, was du hier aufgeschrieben hast, und überlegt euch gemeinsam, wie sie dir helfen können. Liz aus Irland vertraute ihrem Vater an, dass sie Angst hatte, wegen ihres Glaubens ausgelacht zu werden. Sie erzählt: „Jeden Tag, bevor mich mein Vater vor der Schule absetzte, betete er mit mir. Danach fühlte ich mich sicherer.“

Hat Stress auch etwas Gutes?

Ob du es glaubst oder nicht: Stress hat auch sein Gutes. Dass du dich etwas gestresst fühlst, kann ein Anzeichen dafür sein, dass du fleißig und gewissenhaft bist. Jemand, der überhaupt keinen Stress hat, wird in der Bibel so beschrieben: „Wie lange willst du noch liegen bleiben, du Faulpelz? Wann geruhst du endlich aufzustehen? ‚Nur ein kurzes Nickerchen‘, sagst du, ‚nur einen Moment die Augen zumachen und die Hände in den Schoß legen.‘ Und während du das tust, kommt die Armut zu dir wie ein Landstreicher und die Not überfällt dich wie ein Einbrecher“ (Sprüche 6:9-11, Gute Nachricht Bibel).

Heidi (16) sieht die Sache realistisch: „In der Schule ist es oft furchtbar. Aber den Druck, den man dort hat, hat man später auf der Arbeit bestimmt auch.“ Mit Stress umzugehen ist keine leichte Übung. Doch wenn du es lernst, kann sich der Stress sogar positiv auswirken und deine Persönlichkeit festigen.

 

^ Abs. 3 Einige Namen im Artikel wurden geändert.

ETWAS ZUM NACHDENKEN

  • Wie äußert sich Stress bei dir?

  • Warum hast du noch mehr Stress, wenn du alles perfekt machen möchtest?

  • Mit wem könntest du reden, wenn dir der Stress zu viel wird?