Zurück zum Inhalt

Zum Inhaltsverzeichnis springen

UNSERE FAMILIENSEITEN | ELTERN

Was tun mit kleinen Dickköpfen?

Was tun mit kleinen Dickköpfen?

DAS PROBLEM

Wenn der 4-jährige Sprössling anders will als Mama und Papa, kommt es regelmäßig zum Machtkampf. Strahlender Sieger ist scheinbar jedes Mal der Kleine.

  • Soll er etwas machen, worauf er keine Lust hat, tut er so, als hätte er nichts gehört.

  • Soll er etwas nicht machen, worauf er aber Lust hat, veranstaltet er ein Mordstheater.

„Ist das nur eine Phase?“, überlegen die Eltern. „Vergeht das vielleicht wieder von selbst?“

Kinder können lernen zu gehorchen. Wie können Eltern ihnen das beibringen? Gibt es vielleicht einen Grund dafür, dass der oder die Kleine in einem bestimmten Alter so schwierig wird?

EINE MÖGLICHE URSACHE

Wenn ein Kind auf die Welt kommt, sind die Eltern zunächst einmal in erster Linie mit dem Umsorgen des Kleinen beschäftigt. Sie sind immer für ihr Kind da und geben ihm alles, was es braucht. Beim leisesten Schluchzer kommen sie sofort besorgt angelaufen. Und das völlig zu Recht, denn am Anfang braucht ein Kind nun mal die ständige Aufmerksamkeit seiner Eltern.

Verständlicherweise gewöhnt sich das Kind daran, dass die Eltern ihm zu Diensten sind. Aber im Alter von ungefähr zwei Jahren schwant dem kleinen Alleinherrscher dann Übles: Seine Macht entgleitet ihm. Die Eltern gehorchen ihm nicht mehr. Sie wollen stattdessen, dass er ihnen gehorcht. Ein böses Erwachen! Das Ergebnis ist, dass die Kleinen zum Teil ausrasten oder schweigend auf stur schalten, um zu sehen, wie weit sie gehen können.

In dieser kritischen Phase gilt es für die Eltern, eine neue Rolle zu übernehmen: Sie müssen Autoritätspersonen werden und ihrem Kind klare Anleitung geben. Aber was, wenn das Kind ähnlich trotzig reagiert, wie in der Szene am Anfang beschrieben?

WAS MAN TUN KANN

Die Elternrolle aktiv ausfüllen. Ein Kind wird sich nur dann etwas sagen lassen, wenn es klar erkennen kann, wer das Sagen hat. Mama und Papa müssen also liebevoll, aber geradlinig ihre Autorität als Eltern wahrnehmen. In den vergangenen Jahrzehnten hat das Wort Autorität mitunter einen negativen Beigeschmack bekommen. Ein Experte bezeichnete die Autorität von Eltern sogar als „unethisch“ und „unmoralisch“. Aber was ist die Alternative? Wenn man seinen Kindern alles durchgehen lässt, werden sie nicht nur verzogen, sondern auch verunsichert. Als Vorbereitung aufs Erwachsenenleben hilft ihnen Grenzenlosigkeit herzlich wenig. (Ihr Bibeltipp: Sprüche 29:15.)

Erziehungsmaßnahmen. Erziehung wurde einmal so definiert: „Schulung, durch die Gehorsam und Selbstbeherrschung gefördert wird; funktioniert oft mit Regeln sowie Strafen für das Missachten dieser Regeln“. Dabei müssen Eltern natürlich vernünftig sein. Kinder dürfen nie grausam oder brutal behandelt werden. Ist die Erziehung andererseits zu schwammig oder inkonsequent, werden die Kinder wenig Motivation verspüren, etwas an ihrem Verhalten zu ändern. (Ihr Bibeltipp: Sprüche 23:13.)

Klare Ansagen machen. Manche Eltern bitten ihre Kinder einfach nur, ihnen zu gehorchen; sie fragen, ob sie folgen wollen. („Was hältst du denn davon, heute mal dein Zimmer aufzuräumen?“) Auch wenn das vielleicht einfach freundlich gemeint ist — vertauscht man dadurch nicht in Wirklichkeit die Rollen? Jetzt kann schließlich das Kind die Entscheidung treffen. („Was spricht dafür, diesmal auf meine Eltern zu hören? Was spricht dagegen?“) Anstatt also die Autorität aus der Hand zu geben, sollten Eltern klare Ansagen machen. (Ihr Bibeltipp: 1. Korinther 14:9.)

Bei der Entscheidung bleiben. Nein heißt Nein. Dabei sollten die beiden Erziehungsberechtigten eine geschlossene Front bilden. Wurde für etwas, was ein Kind getan hat, eine bestimmte Strafe festgelegt, gilt: konsequent sein. Und wenn eine Entscheidung getroffen wurde, darf man sich nicht in endlose Diskussionen über das Warum verwickeln lassen. Alle Beteiligten sind besser dran, wenn sich die Eltern einfach an das Prinzip halten: „Euer Ja bedeute Ja und euer Nein Nein“ (Jakobus 5:12).

Mit ganz viel Liebe. Eine Familie ist weder eine Demokratie noch eine Diktatur. Gott hat die Familie erfunden, und sie soll Kindern eine gute Startbahn fürs Leben bieten. Eine klare Linie bei der Erziehung wird ihnen helfen, auf der Spur zu bleiben und sich sicher und geliebt zu fühlen.